Umzug zu Office 365 via Export/Import

In den vergangenen Tagen habe ich bei einem Kunden alle Postfächer von einem lokalen Exchange 2010 zu Office 365 umgezogen. Dazu habe ich zuerst über die “Exchange Management Shell” alle Postfächer in je eine PST-Datei exportiert und diese PST-Dateien dann manuell bei jedem User mit Outlook in das neue Office 365 Postfach importiert.

Den grundsätzlichen Weg habe ich in einem älteren Posting bereits beschrieben. Wie man mit einer einfachen Schleife über “New-MailboxExportRequest” sämtliche Postfächer aus einem Exchangeserver exportiert wird in diesem Blog-Posting erklärt. Das Problem dabei: In der Default-Einstellung werden immer 5 Postfächer gleichzeitig exportiert und die restlichen Postfächer in eine Warteschlange gestellt. Obwohl ich dem Exchangeserver 16 GB Arbeitsspeicher zugwiesen habe, lief der Export (bei 99% Speicherauslastung) extrem langsam. Spätere Exporte von einzelnen Postfächern liefen deutlich schneller, weshalb ich den oben beschriebenen Automatismus nicht mehr verwenden, sondern die Postfächer sequenziell einzeln exportieren würde.

Beim Import der so erzeugten PST-Dateien ist mir Outlook bei einigen Benutzern nachvollziehbar abgestürzt. Ich konnte das Problem auf eine einzelne E-Mail mit (wohl defekten) Anhängen zurückführen, die sich die betroffenen Benutzer gegenseitig weitergeleitet haben. Das Problem: Wenn ich solch eine PST-Datei “importiere”, stürzt Outlook ab. Wenn solche eine PST-Datei “öffne”, die besagte E-Mail darin lösche und dann den “Gelöschte Elemente” Ordner leeren will, stürzt Outlook ab. Wenn ich die E-Mail per Shift-Del “endgültig löschen” will, stürzt Outlook ab. Die PST-Datei mit ScanPST “reparieren” zu lassen bringt keine Änderung. Outlook im Safemode starten bringt keine Änderung.
Es ist mir schließlich gelungen, die E-Mail per OWA auf dem alten Exchangeserver zu löschen. Nachdem ich die PST dann erneut exportiert habe, ist mir Outlook beim Import trotzdem abgestürzt, denn die defekte E-Mail ist im Ordner “Recoverable Items” immer noch in der PST enthalten. Erst als ich diesen Ordner beim Export mit dem Parameter “-ExcludeDumpster” ausgeschlossen habe, konnte ich die PST-Datei problemlos in Outlook importieren. Der schließlich verwendete Exportbefehl lautete also (der FilePath muß immer als UNC-Pfad angegeben werden!):

New-MailboxExportRequest -Mailbox User.Name -ExcludeDumpster
   -FilePath "\\Server.Name\Share.Name\User.Name.pst"