Auf einem Server 2008R2 ist im Lauf der Zeit die C:\ Partition ziemlich voll geworden. Da auf dem Server schon lange nichts mehr aktiv verändert wurde, hatte ich die Vermutung dass der Platz durch Temp-Dateien und alte Windows-Update-Dateien verbraucht wurde.
Daher habe ich den Disk Cleanup („Datenträgerbereinigung“) Assistenten über die C:\ Partition laufen lassen. Und zwar doppelt: Einmal die erste Stufe mit „Temporary files“ usw. und einmal (hinter dem Button „Clean up system files“) die zweite Stufe mit „Windows Update Cleanup“, „Service Pack Backup Files“ usw.. Diese zweite Bereinigung hat relativ lange gedauert, ist aber irgendwann normal fertig geworden und hat anschließend den üblichen Neustart angefordert. Bevor ich diesen durchgeführt habe ist mir noch aufgefallen, dass durch den Assistenten nicht allzuviel freier Festplattenplatz geschaffen wurde.
Nach der normalen Neustart-Wartezeit konnte ich den Server wieder anpingen und mich auch wieder mit den Shares verbinden. Bei der Anmeldung per RDP jedoch wurde dauerhaft „Please wait for the windows modules installer“ angezeigt. Etwas Recherche hat gezeigt, dass erst jetzt die alten Windows-Updates im WinSxS Ordner („Windows component store“) aufgeräumt wurden und dies durchaus ziemlich lange dauern kann.
Als ich nach ca. 2 Stunden die RDP-Anmeldung mal wieder überprüft habe, konnte ich mich endlich normal anmelden. Jetzt war auch deutlich mehr Platz auf der C:\ Partition frei.
Der Disk Cleanup Assistent wird auf neueren Server-Betriebssystemen übrigens nicht mehr automatisch mitinstalliert. Man kann ihn aber nachträglich über die Aktivierung des Features „Desktop Experience“ installieren. Leider werden dadurch auch eine ganze Reihe anderer Dinge installiert, die man auf einem Server nicht haben möchte wie z.B. der Windows Media Player!
Früher gab es noch Tricks manuell an Disk Cleanup zu kommen ohne das ganze Desktop Experience Feature aktivieren zu müssen, aber seit Server 2012R2 ist dies nicht mehr möglich.
[Update] In einem Blog-Posting habe ich eine Möglichkeit gefunden, mit PowerShell und dem Tool „DISM“ den WinSxS-Ordner auch unter Windows Server 2012R2 zu optimieren.