Dieser Post wird sicher länger….
- Los gehts mit der Hardware: Ein Server mit 4 GB RAM und einen Quad-Core XEON (E5310) Prozessor. Im BIOS die „Virtualisation Technology“ Option aktivieren.
- Von der Microsoft Website den kostenfreien Hyper-V Server 2008 herunterladen (die R2-Version ist leider noch nicht final verfügbar), auf DVD brennen und installieren.
- Erste Falle: Für die erste Anmeldung nach der Installation als Benutzername „Administrator“ und kein Kennwort eingeben. Im nächsten Bildschirm wird man dann aufgefordert ein Kennwort für den Administrator-Account zu vergeben.
- Es wird ein leerer Desktop mit einem schwarzen Fenster (normale „Eingabeaufforderung“) und einem blauen Fenster (verfügbare Hyper-V Server Befehle) angezeigt. In dem blauen Fenster Arbeitsgruppen-Name (ich habe den Server nicht in die Domain gehängt) und Computername anpassen sowie Remotedesktop aktivieren.
- Am Client erst mal Windows 7 RC (32 Bit) herunterladen. Da ich hier an einem Mac sitze, habe ich mit Parallels eine neue virtuelle Maschine direkt aus der heruntergeladenen ISO-Datei installiert. „Parallels Tools“ installiert und Windows Update laufen gelassen.
- Um der Userproblematik aus dem Weg zu gehen habe ich Server und Client in die gleiche Arbeitsgruppe gehängt und melde mich jeweils mit dem Benutzer „Administrator“ (dieser Benutzer ist unter Windows 7 standardmäßig deaktiviert) und dem gleichen Kennwort lokal an.
- Über die „Remotedesktopverbindung“ kann man jetzt auf den Hyper-V Server zugreifen. Natürlich bekommt man auch auf diesem Weg nur die beiden oben erwähnten schwarzen und blauen Fenster zu sehen.
- Um den Hyper-V Server administratieren zu können, müssen als Erstes die „Remote Server Administration Tools (RSAT) for Windows 7 RC“ installiert werden. Das Problem hier war es, den Download zu finden. Alle im Netz gefundenen Links zeigen auf den Download für die Beta-Version von Windows 7, und den gibt es nicht mehr. Aber ich habe ihn gefunden! Wenn der Installer gelaufen ist, kann man über „Systemsteuerung – Programme – Windows Features aktivieren“ und dann „Remoteserver-Verwaltungstools – Rollenverwaltungstools“ die „Hyper-V Tools“ hinzufügen.
- Jetzt fehlen noch einige Berechtigungseinstellungen, die von John Howard (Microsoft) ausführlich in seinem Blog beschrieben werden. Um dieses ziemlich komplexe Thema zu vereinfachen, hat er ein Script (Version 0.7) geschrieben, das auf dem Server (z.B. per USB-Stick) und auf dem Client ausgeführt werden kann. Mit „cscript HVRemote.wsf /show“ kann man sich jeweils die aktuelle Konfiguration anzeigen lassen. Dabei werden am Ende auf gleich Hinweise auf Konfigurationsprobleme angezeigt. Bei mir mussten am Server keine, am Client hingegen gleich zwei Änderungen vorgenommen werden: „cscript HVRemote.wsf /mmc:enable“ und „cscript HVRemote.wsf /anondcom:grant“. Danach den Client neu starten.
- Jetzt kann über das Startmenü der „Hyper-V Manager“ gestartet werden. Darin dann mit „Verbindung mit einem Server herstellen…“ eben dies tun, wobei auch hier wieder eine böse Falle lauert: Der Zugriff über die IP-Adresse klappt nicht, es muß hier der Servername verwendet werden!
- Dann zuerst über „Manager für virtuelle Netzwerke…“ ein neues virtuelles Netzwerk definieren und mit diesem dann über „Neu – Virtueller Computer…“ einen neuen virtuellen Computer erstellen.
- Windows Server 2008 Standard x64 lies sich so problemlos installieren, aber die virtuelle Netzwerkkarte wurde nicht erkannt. Es wurden diverse Geräte mit Ausrufezeichen im Gerätemanager angezeigt. Dieses Problem lässt sich durch Ausführen des Befehls „Installationsdatenträger für Integrationsdienste einlegen“ im Menü „Aktion“ des Hyper-V-Managers beheben. Der Installer läuft durch, die virtuelle Machine startet neu und schon gibt es keine unbekannte bzw. problematische Hardware mehr!
- Zurück zum Hyper-V-Server. Wie administriert man so einen Core Server? Eigentlich ganz einfach, indem man an einem anderen PC in der Computerverwaltung (rechte Maustaste auf Arbeitsplatz – Verwalten) über den Befehl „Verbindung mit anderem Computer herstellen …“ (im Menü „Aktion“) den Hyper-V-Server lädt. Nur klappt das erst mal nicht, weil die Firewall am Hyper-V-Server diesen Zugriff nicht zulässt.
- Daniel Petri hat auf seiner sehr guten Website beschrieben, wie man am Hyper-V-Server über die Command Line die entsprechende Firewall-Regelgruppe aktiviert. Nur heißt die Gruppe auf einem deutschen Server anders und auf der Website werden im Text geschweifte Anführungszeichen verwendet, die beim simplen Kopieren zu Fehlermeldungen führen! Hier der korrekte Befehl:
Netsh advfirewall firewall set rule group=“Remoteverwaltung“ new enable=yes
Auf seiner Website beschreibt Petri auch, wie man nach Eingabe von
netsh advfirewall set currentprofile settings remotemanagement enable
die Firewall auf dem Hyper-V-Server von Remote administriert, aber diese Option habe ich aus Sicherheitsgründen wieder deaktiviert. - Damit kann man in der Computerverwaltung auf fast alle Funktionen des Hyper-V-Servers zugreifen. Was so noch nicht funktioniert ist der Gerätemanager. Dazu muss auf dem Hyper-V-Server eine lokale Policy (Computerkonfiguration – Administrative Vorlagen – System – Geräteinstallation – Allow remote access to the Plug and Play interface) gesetzt werden, was von einem Remotesystem aus mit MMC Snap In „Gruppenrichtlinienobjekt-Editor“ einfach möglich ist.