Probleme bei der Installation der VMware vCenter Appliance 5.5

Angefangen hat die ganze Aktion damit, dass VMware in der Version 5.5 die Beschränkung von virtuellen Festplattendateien (VMDK) in Datastores von 2 TB auf 62 TB angehoben hat. Da wir dies auf einem unserer ESX benötigt haben, wurde dieser auf Version 5.5 upgedated. Womit er nicht mehr von dem existierenden vCenter 5.1 verwaltet werden konnte, weshalb auch der vCenter auf 5.5 aktualisiert werden mußte.

Um eine Windows Server Lizenz zu sparen habe ich den vCenter nicht normal installiert, sondern die von VMware angebotene unixbasierte VMware vCenter Server Appliance verwendet. Diese Applicance läuft als einzige VM auf einem ESX, den ich auf einem älteren DELL Server mit 9 GB RAM installiert habe.

Es gibt die Möglichkeit so einen als Appliance laufenden vCenter „upzudaten“, indem man die vorhandene und die neue vCenter Appliance parallel laufen läßt und dann mit Hilfe eines Wizards die Lizenzen und die Konfiguaration umzieht. Nur war auf dem ESX der Datastore nicht groß genug für beide Appliances, deshalb habe ich mich für die pragmatische Lösung entschieden: Auf dem alten vCenter alle ESX aus der Verwaltung entfernen, die alte vCenter Appliance herunterfahren und sichern, dann den ESX in der Version 5.5 komplett neu installieren (nicht updaten), kostenfreien ESX-Lizenzkey eintragen und schließlich die vCenter Appliance in der aktuellen Version wieder bereitstellen.

Nach dem Start der Appliance mit dem vSphere Client wird dort auf dem Reiter „Console“ ein textbasierter, blauer Bildschirm mit einigen Statusinformationen und einer URL im Format https://xxx.xxx.xxx.xxx:5480 angezeigt.

Wenn man sich mit einem Browser mit dieser URL verbindet, kann man sich mit dem Benutzernamen „root“ und dem Kennwort „vmware“ mit der Verwaltungsoberfläche der Applicane verbinden. Es startet automatisch ein Wizard den man aber nach dem Akzeptieren der EULA gleich wieder abbrechen sollte, um die Netzwerkeinstellungen von DHCP auf eine „static“ IP-Adresse zu ändern. Wenn man den Wizard anschließend erneut startet, bricht dieser nach einigen Minuten bei der Einrichtung von „Single Sign On (SSO)“ mit einem Fehler ab:

Failed to execute ‚/usr/sbin/vpxd_servicecfg ’sso‘ ‚write‘ ‚embedded‘ CENSORED CENSORED ‚default-pass“: VC_CFG_RESULT=702(Error: An unexpected error occurred during the installation of the appliance SSO service. Please collect a support bundle and file a service request.)

Eine Suche führt schnell zu einem oft verlinkten Posting von Paul Braren, in dem genau dieses Problem beschrieben wird. Man muß die hosts Datei auf der Appliance per SSH editieren (je einen Eintrag für den ESX und die Appliance), damit der Wizard sauber durchläuft. Und zwar genau so wie in dem Posting beschrieben, sonst funktioniert es nicht. Ich habe statt den dort beschriebenen kurzen Namen „vcenter“ bzw. „esx“ zuerst FQDNs („vcenter.domainname.local“ bzw. „esx.domainname.local“) verwendet, weil dies im Original der hosts Datei auf meiner Appliance so war. Man muß aber sowohl in der hosts Datei als auch im Feld „Hostname“ auf dem Reiter „Network“ der Verwaltungsoberfläche der Appliance die kurzen Namen verwenden!

In dem sehenswerten Video auf der og. Seite wird nicht nur diese Bearbeitung der hosts Datei gezeigt, sondern auch noch eine ganze Menge sinnvoller Tipps gezeigt:

  • Anpassung der Arbeitsspeicherzuteilung der Appliance
  • Konfiguration des Timeservers per VMware Tools
  • Konfiguration der Autostart-Einstellungen der Appliance

Der Wizard startet nach der Behebung dieses Problems den vCenter, wodurch man ihn wie gewohnt mit dem vSphere Client bedienen kann. Der vSphere Client wird aber nicht mehr weiterentwickelt und seit der Version 5.5 von VMware kann man alle neu hinzugekommenen Features nur noch mit dem vSphere Web Client verwalten. Dieser ist Bestandteil von vCenter, wird aber von dem Wizard nicht automatisch gestartet sondern muß in der Verwaltungsoberfläche der Appliance manuell gestartet werden. Er ist dann – nach ziemlich langer Startzeit – über die URL https://xxx.xxx.xxx.xxx:9443/vsphere-client erreichbar, wobei xxx.xxx.xxx.xxx die oben bei der Installation vergebene static IP der Appliance ist.